GNTM: Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht (Staffel 8, Folge 2)

In which the nail newbie watches more Germany's Next Topmodel, muses on the bait-and-switch sensationalism of episode previews that construe drama that does not exist, thinks the 1980s probably want Heidi's clothes back and applauds one of the candidates coming out on TV as the possibly only good thing to ever come from one of these shows in terms of showing young girls to just be who you are.

Ich bin spät dran, ich weiß... bin Freitag nicht dazugekommen, die Zusammenfassung zu schreiben und am Samstag bin ich krank geworden. Inzwischen geht’s mir wieder halbwegs, bin zwar immer noch krank aber zumindest kann ich wieder denken oder so ähnlich.

Die zweite Sendung von GNTM fand ich etwas durchwachsen. Diesmal scheinen sie den Eindruck erwecken zu wollen, es sei alles thematisch ein bisschen geclustert – zumindest haben sie sich eigenartige Namen für die Folgen ausgesucht:  Die erste war die „Dream Come True Edition“, diese hier war die „Shooting Edition“ und morgen kommt, wie man unschwer erraten konnte, mit dem Umstyling die „Beauty Edition“. In Wirklichkeit sind sie vom Inhalt her natürlich gleich wie in den Vorjahren – ich schätz mal, Shootings werden wir in Zukunft auch noch sehen.
Aber wie der Name schon sagt, gab’s in dieser Folge Shootings satt. Ich steh ja auf Shootings. Außerdem zeigte sich wieder mal, wie viel man in einer Vorschau aufbauschen kann und die erste Meckersuse kristallisierte sich heraus.

Shooting 1: Damit der Jury und Fotograf Rankin (und vielleicht auch dem Publikum) nicht fad wird, teilen sie die Mädchen in zwei Gruppen. Die ersten „fliegen“ auf einem Turm an einem Stahlseil bzw. posen auf Stahlgerüsten. Heidi ist irgendwie schnippisch und wirkt, als hätte sie überhaupt keinen Bock, da zu sein. Vielleicht liegt’s auch am schwarzen 80er-Jahre Ballonseide-Pluderhosenanzug  mit horizontalen Strichen der aussieht, als hätten sie ihre Kinder mit Wasserfarben drauf losgelassen. Dazu weinrote Stiletto-Peeptoes. Da wär ich auch eher mies drauf. Hoffnungsvoll fragt sie jede Kandidatin, ob sie Höhenangst habe, das Drama bleibt aber aus.

Höpke hat zwar einen unwahrscheinlichen Namen, ist aber eine coole Socke und genießt es, über Dubai zu schweben.
Christine die Kickboxerin sieht beim Hängen nicht gut aus und soll dann anders posieren, will aber unbedingt schweben, weil sie sich das so vorgestellt hat. Heidi ärgert sich etwas. Auf dem Gerüst werden die Fotos dann was, sie hört aber auch trotz Heidis Lob nicht auf, über das Schweben zu meckern und raunzt auch Thomas die Ohren voll.
Carolin ist einfach nicht gut, Heidi sagt ihr, dass sie wackelt, Thomas versucht, sie etwas zu beruhigen. Aber Heidis Tagebuch bringt uns gleich wieder auf den Boden: „Auch wenn Enrique und Thomas Carolin Mut zugesprochen haben, sie selbst weiß, dass nur ein verpatzter Auftritt das Aus bedeuten kann. Mit dieser Angst im Bauch stellt sich auch Maike dieser Herausforderung.“ Die macht es aber auch gut. Marie-Luise auch.

Christine meckert immer noch rum und überzeugt Lovelyn davon, dass sie mit ihrem Kleid (das den gleichen Schnitt hat) auch einen Nachteil habe, weil sie die Beine nicht zeigen könne. Thomas und Enrique können sich gerade noch zusammenreißen und erklären ihr nochmal, dass sie eh ein gutes Foto hatte und dass das die Hauptsache sei. Lovelyn hat Angst, dass ihr der Schuh runterfallen könnte. Macht trotzdem ein gutes Foto, mit sichtbarem Bein und ohne Schuhverlust. Christine vergleicht in ihrer Meckerstimme sich selbst und Lovelyn, findet sich natürlich trotzdem besser.

Rankin liebt Sophie. Jacqueline macht’s auch ok. Lisa Giulia und Carolin wackeln, Lisa Giulia wird direkt vom Shooting heimgeschickt. Bingyang – ich war hier etwas verwirrt, weil erst von China und dann der Mongolei die Rede war, aber sie ist aus der Inneren Mongolei, die zur VR China gehört ist wieder ein paar Mal zufällig im Bild zu sehen, sie ist aber die einzige der 10, bei der nichts vom Shooting oder auch nur das Foto gezeigt wird. Das kann mir jetzt aber niemand erzählen, dass das nicht Absicht ist.

Die anderen Mädchen hängen derweil am Strand ab und üben dann im Salzwasser-Schwimmbad mit dem Fotografen für ihr Unterwassershooting. Luise schafft das irgendwie gar nicht und jault.

Jetzt kommt Sophies Outing (hier der Clip, falls ihr euch nicht die ganze Sendung antun wollt). Natürlich überhaupt nicht gestellt... klar, ganz zufällig haben sie sich direkt vor den Kameras aufs Bett geworfen und ein, wie die Pro7-Seite uns erzählt, „privates Gespräch“ geführt. Aus zwei Kamerawinkeln. In Wirklichkeit ist natürlich alles vorgegeben. Sabrina aus dem Stall findet es „krass“, dass Sophie eine Freundin hat, ist aber ganz neugierig und fragt so die üblichen (sicher auch vorgegebenen) Fragen. Sie finden das beide gut, dass sie das gesagt hat und überhaupt ist das alles der Aufbauscherei in der Vorschau nicht gerecht geworden, wie so oft. Wer noch einen Beweis dafür braucht, dass die beiden das vor den Kameras spielen mussten, braucht sich nur Sophies großartigen Spruch am Ende anzuhören. Ganz trocken meint sie „und jetzt küssen wir uns und ziehen uns aus“ und dann lachen sich beide kaputt.

Ok, also das war alles gestellt und peinlich inszeniert und ich find’s furchtbar, dass das als „Schocker“ hingestellt und für die Quote verwendet wird. Aber. Es gehört einiges an Mut dazu, sich im Fernsehen zu outen und dafür bekommt Sophie von mir großen Beifall. Und obwohl ich der Meinung bin, dass Shows dieser Art auf keinen Fall jungen Mädchen als Vorbild dienen sollten und der Entwicklung eines gesunden Körperimages und Selbstbildes nicht gerade zuträglich sind, ist das für mich jetzt die Ausnahme. So sehr ich bei einer Aussage wie „ich kann auch in High Heels laufen und (...) Kleider anziehen und kann deswegen trotzdem lesbisch sein“ – die ihr vermutlich in der Form auch eher in den Mund gelegt wurde – ein bisschen die Augen verdrehe und mir denke „ja, natürlich kannst du das“, ist mir doch bewusst, dass das viele Teenager vielleicht nicht als so selbstverständlich ansehen. Und da kann GNTM ausnahmsweise vielleicht etwas Gutes bewirken. Wenn es auch nur einer 12- oder 14- oder 16-Jährigen daheim vor dem Bildschirm, die vielleicht gerade ihre Orientierung entdeckt oder versucht, ihre beste Freundin zu verstehen, die sich ihr gegenüber geoutet hat, ein bisschen dabei hilft, wenn vielleicht ein paar Mädchen (oder auch Jungs) mitbekommen, dass Lesben, wie Menschen jeder anderen sexuellen Orientierung auch, unterschiedliche persönliche Stile und Verhaltensweisen haben, dann hat es was gebracht. (Obwohl ich natürlich nicht hoffe, dass sie dann alle sofort eine Karriere als Model anstreben.) 

Das war mir jetzt wichtig, aber weiter zum Shooting der zweiten Gruppe:

Unterwassershooting. Auch heute hat sich Heidi in den 80ern eingekleidet. Ich hatte als Kind auch mal so ein gestreiftes Baumwollkleid. Heidi erklärt ihnen, dass es im Becken auch Haie gebe, was sie aber schon wussten, wenn die Telefonszenen vom Vorabend nicht nachgestellt waren.

Sabrina ist die Erste. „Du siehst fast aus wie ein Engel. Ein Unterwasserengel“, sagt Heidi. Macht sich gut, dann verheddert sich der in der Vorschau tausendmal gezeigte Hai in ihrem Kleid und kriegt Panik, kommt dann aber dann auch wieder frei. Schade, dass sie am Ende keines der Hai-Bilder verwendet haben. Sabrina kriegt keine Panik sondern bleibt recht cool, vielleicht weil sie weiß, dass es ein harmloser Sandtigerhai ist (da bin ich mir jedenfalls ziemlich sicher). Wieder mal komplett aufgebauscht.

Die Nächste hat leider lila Lippen bekommen und sieht aus wie eine Wasserleiche. Die Kostüme sind überhaupt irgendwo zwischen Faschingsparty und  60er-Jahre SciFi-B-Movie angesiedelt. Außer Marie, die ist ein neongrüner Seeigel. Das Kostüm zieht sie aber dauernd hoch und sie muss sich nach ein paar Minuten umziehen gehen. Sie ist (verständlicherweise) genervt „weil ich finde da hätt man vorher drüber nachdenken können, dass Plastik auf dem Wasser schwimmt. Das ist ja jetzt auch nicht so neu für Menschen.“ Wo sie recht hat... Dann stellt sich aber heraus, dass sie eh ein tolles Foto hatte und nicht neu shooten muss.

Heidi füttert die Fische mit irgendetwas Blutigem und trägt dabei natürlich einen Plastikhandschuh, gibt damit einem Mädl die Hand und lacht dreckig. Enrique erklärt uns, er habe abwechselnd Mitleid mit den Mädchen gehabt und über sie gelacht.

Luise von vor zwei Jahren hatte gestern schon Probleme beim Tauchen, jetzt klappt’s so richtig gar nicht und sie kriegt keine Luft und die Fische sind eklig und überhaupt ist alles ganz schrecklich. Überraschenderweise hatte sie aber das beste Foto und kann’s nicht fassen. Ich auch nicht. Alle kommen weiter.

Die anderen sind in der Zwischenzeit shoppen und Christine rennt in jedes Geschäft rein, die anderen sind genervt. Am Abend wird dann ein bisschen rumgezickt, wessen Shooting schwerer war und dass es so unfair sei, dass aus der zweiten Gruppe niemand rausgeflogen ist.

Als nächstes shootet Enrique sie dann in der Wüste. Kamel an der Leine führen, durch den Sand laufen und so. Ein paar Mädchen lernen beim Warten. Mal was Neues, sonst sitzen die ja alle immer nur fad rum.
Sophie muss sich zwei Mal umziehen, weil Enrique das Outfit nicht gefällt. Bei einer anderen ist Thomas begeistert, wie sexy sie mit 16 schon sei. Creepy... Christine hat jetzt schon Angst vorm Umstyling und bangt um ihre Haare. Das kann was werden. Und Wahnsinn, unser erstes offizielles Bingyang-Sighting. Wir dürfen tatsächlich ein Foto von ihr sehen. Enrique liebt alle.
Anna und Christine zicken sich an. Christine kristallisiert sich schon als die Zicke der Nation raus. 

Und bei der Entscheidung nervt sie schon wieder rum. Die Jury sagt, dass sie ein tolles Foto hat und sie fängt schon wieder an damit, dass sie lieber vom Seil gehangen als auf dem Gerüst gesessen wäre. Ach und diese weinerliche Stimme. Heidi reicht’s: „Sei nicht immer so pingelig. Sag doch einfach mal vielen Dank, das ist ein tolles Foto.“ Enrique sagt ihr auch noch, dass sie sich selbst mit diesem Perfektionsdrang zurückhalte.

Michelle fliegt raus. Bingyang kriegt gutes Feedback, wir sehen beide ihrer Fotos und sie kommt weiter. Da bin ich wohl daneben gelegen mit dem Rausschmiss. Heidi erklärt Jacqueline, dass sie für sie kämpfe und dass sie daher weiter sei. Sabrina ist auch weiter, aber erst nachdem Heidi in allen offenen Wunden gebohrt hat (bei ihr sind gerade privat ein paar Sachen passiert) damit’s auch Tränen für die Kamera gibt.
Anna und Carolin werden als Rauswurfkandidatinnen grade noch weitergenommen. Sonst fliegt auch niemand mehr raus, zu achtzehnt geht's dann nächste Woche gleich nach L.A. Wir sehen in der Vorschau ein Dungeon mit Zombie Boy (hm, doch nicht gleichzeitig mit ANTM gemacht?)

Red backstage: Leonie ist nicht glücklich darüber, dass Anna dabei ist. Ist wohl auch nicht gerade ihre liebste Klassenkameradin. Thomas zeigt sich verständnisvoll, greift aber idiomatisch daneben und erklärt, dass sie „Krokodilstränen“ vergossen habe. Öfter mal ein Wörterbuch in die Hand nehmen, Thomas.
Janna und Veronika sind ganz dicke und verarschen alle. Thomas befürchtet, dass das Probleme bringen könnte. (Haben auch bei Unterwassershooting versucht, Luise einzureden, dass ein Mädl vom Hai gebissen worden sei. Sehr nett, wenn sie eh schon nervös ist... die hält sich aus solchen Sachen raus, wird jetzt dafür aber als Meckersuse hingestellt.)
Wir sehen noch mehr Bilder vom Umstyling. Ich habe einige interessante Nagellacke erspäht und sie kriegen diesmal ein Komplettumstyling inklusive Zähnebleichen (uah) und Spraytan in Massenabfertigung.

Ging so, die Folge. Auf's Umstyling freue ich mich wie immer, vielleicht kann ich dann die Mädchen auch auseinanderhalten. Wenn sich die Massen ein bisschen lichten, find ich das immer interessanter.

Übrigens: Sabrina erinnert mich schon die ganze Zeit an Merediths schummelnde Freundin Sadie aus Grey’s Anatomy, aka Melissa George. Wie seht ihr das? Melissa George als Sadie vs. Sabrina 
Hier ist noch ein Bild von Melissa George, mehr Bilder von Sabrina hier ganz unten. 

Falls ihr richtig lachen wollt, empfehle ich euch die Zusammenfassungen von Marina auf Lacquediction. Die sind so richtig schön böse, bissig und witzig - ich zerkugel mich jedes Mal.

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